Gehörschützer: Häufige Fragen

Gehörschützer an einem Baby bzw. spielendem Kind sehen auf den ersten Blick etwas komisch aus. Doch davon sollte man sich nicht abhalten lassen, denn diverse Studien haben es aufgezeigt: Immer mehr Kinder leiden schon in frühem Alter an Hörschäden, hervorgerufen durch zu hohe Lärmbelastung.

Woher kommt dieser Lärm? Welche Arten von Geräuschbelastung sind gefährlich für Kinderohren? Helfen Gehörschützer wirklich dagegen? Was sollte man beim Kauf eines Kapselgehörschützers beachten? Diese und viele weitere Fragen beantworten wir in den folgenden FAQ.

Welche Arten von Gehörschützern gibt es?


Man kann zwei Arten von Gehörschutz unterscheiden: Gehörschutz, den du ins Ohr einführst, und Gehörschutz, der die Ohren von außen schalldicht abdeckt. Zu der ersten Art gehören Stöpsel, Pfropfen, Otoplastiken (nach Maß gefertigter einführbarer Gehörschutz) und Wachskugeln. Äußerlich anwendbarer Gehörschutz sind Kopfhörer-ähnlich und nennt sich nach der Art des Schutzes „Kapselgehörschützer“. Denn dieser äußere Gehörschutz legt sich wie Kapseln über deine Ohren, wobei diese möglichst komplett unter den Ohrmuscheln verschwinden sollten, um eine nahtlose und somit vollständige Abdichtung gegen unerwünschten Schall zu gewährleisten. Auf GehörschutzChecker.de untersuchen wir ausschließlich Kapselgehörschützer, da diese besonders für Babys und Kinder geeignet sind.

Welche Art Lärm halten Gehörschützer ab?


Die meisten Gehörschützer sind nicht auf eine spezielle Art von Lärm geeicht, sondern darauf, wie viel Dezibel an Geräuschen sie schlucken. Das unterscheidet sich von Frequenzbereich zu Frequenzbereich. Schau mal auf die Herstellerangaben – bei guten Produkten kannst du da im Detail nachlesen, bei welchen Frequenzen wie viel Dezibel isoliert werden und nicht ans Ohr deines Babys bzw. Kindes gelangen. Da der Wert von Frequenz zu Frequenz variiert, wird ein Mittelwert gebildet, der dann den Gesamtschutz wiedergibt. Wenn es etwas sagt, der Gehörschützer ist auf 26 dB ausgerichtet, schluckt er teilweise mehr als das, teilweise, auf anderen Frequenzen, jedoch auch weniger.

Welche Art Lärm ist überhaupt gefährlich?


Lärm kann auf zwei Arten gefährlich werden: einmaliger, aber viel zu großer Lärm, oder geringerer Lärm, der sich kumulativ sammelt und so über die Zeit zu einem Hörschaden beitragen kann. Konkret bedeutet das: Wenn es gleich neben dir riesig knallt, etwa bei einem Feuerwerk, kann das einen Hörschaden verursachen, ebenso aber auch, wenn du immer wieder laute Musik hörst, die zwar in dem Moment nicht „wehtut“, in dem du sie hörst, aber doch durch die fortwährende Belastung deiner Ohren langsam zu einem Hörschaden wird. Viele Menschen sammeln auf diese zweite Art Hörprobleme an, die sich oft erst Jahre später zeigen und deshalb schwerer einzudämmen sind.

Was sagen Studien zu Gehörschutz?


Verschiedene Studien besagen es immer wieder aufs Neue: Auf seine Ohren kann man nicht gut genug aufpassen. Lärmbelästigung ist oft nicht einfach nur eine Belästigung, über die man galant hinwegsehen und sie ignorieren kann, sondern schneller, als man denkt, eine echte Gefahr fürs Gehör. Oder hättest du gewusst, dass schon Feuerwerk, in Deutschland ja oft und gerne in unmittelbarer Umgebung des Menschen abgefeuert, zu einem dauerhaften Hörschaden führen kann? Auch unschuldig anmutende Kinderspielzeuge wie Knackfiguren und Kinderpistolen senden mehr Dezibel aus, als für das Ohr gesund ist. Kein Wunder, dass – je nach Studie und Ort/ Land, in dem sie durchgeführt wurde – bereits jeder zehnte, manchmal auch schon jeder siebente, unter Gehörschwäche leidet. Die Tendenz ist steigend, denn die menschliche Umgebung wird durch Technologisierung immer lauter, ganz zu schweigen von dem schadhaften Lärm, den wir uns selbst freiwillig und nur allzu gern direkt in unsere naturgemäß doch eher sensiblen Ohren leiten: Musik via Kopfhörer, einer der Hauptgründe für Hörschäden in immer jüngerem Alter.

Sind Hörschäden heilbar?


Nein. So unnett diese Antwort auch klingt – so ist es doch aber leider. Hast du einmal einen chronischen Gehörschaden, ist dieser nicht wieder zu beheben. Natürlich gibt es Mittel, den Gehörschaden zu umgehen, etwa Hörgeräte. Diese helfen dir, wieder fast wie normal zu hören, aber dein eigentliches Hörvermögen bleibt eingeschränkt. Pass also auf, dass es erst gar nicht zu einer Schädigung deines Innenohrs kommt. Dasselbe gilt natürlich auch für deine Kinder: Pass gut auf sie auf. Vorsicht ist in diesem Falle wirklich besser als Nachsicht und nicht nur eine Redewendung.

Warum sind besonders Kinder gefährdet?


Kinder sind besonders gefährdet, weil sie noch nicht gut einschätzen können, wenn und ob etwas zu laut ist und ihnen Schaden zufügen könnte. Zudem freuen sich Kinder oft tierisch, wenn etwas mal so richtig laut rummst und knallt. Aber gerade diese „Knallereignisse“, wie sie von Wissenschaftlern genant werden, führen schnell zu Schäden: Kinderpistolenschüsse, Knallkörper, ans Ohr gehaltene Knackfiguren. In der Welt der Erwachsenen wird mittlerweile fast überall für genügend Hörschutz gesorgt; Hörschutzmaßnahmen an lauten Arbeitsplätzen sind gang und gäbe. Was aber oft vernachlässigt wird, ist Hörschutz im Freizeitbereich – bei Sport und Spiel, beim heimischen Handwerken, bei Partys und Festen. Hier musst du eingreifen bzw. vorsorgen. Will Sohnemann unbedingt zu Discomusik tanzen, die durch das gesamte Haus dröhnt, besteh darauf, dass er dabei Gehörschutz trägt, auch wenn er darüber kräftig meckern mag. Und will die Tochter den Eltern unbedingt beim Holzsägen zusehen, verpass nicht nur dem an der Kreissäge Hantierenden einen Gehörschützer, sondern eben auch dem neugierigen Kind.

Wie überzeuge ich mein Kind, den Gehörschützer auch wirklich zu nutzen?


Kinder mögen es manchmal laut, aber auch bunt. Hier liegt eine der Chancen, den Kleinen Gehörschützer schmackhaft zu machen: Wenn der Gehörschützer knallig genug aussieht, setzt dein Kind die „Mickymaus-Ohren“ vielleicht sogar richtig gerne und auf Dauer freiwillig auf. Wichtg ist auch, dass der Gehörschützer gut passt. Achte darauf, dass er deinem Baby bzw. Kind nicht weh tut und zu sehr auf die Ohren oder den Kopf drückt. Denn dann mag der oder die Kleine das Gerät so schnell nicht wieder aufsetzen. Am besten probierst du die Passform in Ruhe aus. Wenn du deinem Kind gleich einen zweistündigen Tragebefehl erteilst, weil du es zu einer lauten Veranstaltung mitnehmen willst, ist das eine schlechte Ausgangssituation, falls der Gehörschützer nicht so bequem wie erhofft sitzt. Lass dir und dem Kind Zeit, sich an das „neue Ding auf den Ohren“ zu gewöhnen!